Biogas von hier / Bioabfall-Ressource mit Klimanutzen / Insektenfördernde Regionen
Ausgabe 08|2022 (Ende Juli 2022)

Liebe FnBB-Mitglieder,

mit diesem Rundbrief (Ausgabe 08|2022) informieren wir Sie – unsere Mitglieder – wieder über aktuelle Branchenthemen. Dieses Mal geht es um die folgenden Inhalte:

a.) EinenTV-Bericht über Biogas, der letzte Woche im SWR zu sehen war und in dem u.A. unser VorstandsmitgliedPeter Vaßen erklärt, wodurch eine schnelle Erhöhung der "im Ländle" erzeugten Gasmenge ausbremst wird.

b.) DasBioabfallforum 2022, in dessen diesjährigen Ausgabe es um die folgenden Themen ging: Klima- und Ressourcenschutz, Biomethan, Kohlenstoffspeicherung, Kompost im Ökolandbau, Novelle BioAbfV

c.) Vorstellung des von der EU-Kommission geförderten LIFE-Projekts „Insektenfördernde Regionen“
 
Viel Spaß beim Lesen! Über Ihre Anmerkungen und Rückmeldungen sowie impulsgebenden Ideen würden wir uns sehr freuen.


a.) Biogas von hier – statt Gas aus Russland

Screenshot SWR Aktuell

Am 20.07.2022 war in SWR Aktuell ein Bericht über Biogas zu sehen, der deutlich machte, dass regional erzeugtes Grüngas durchaus in der Lage ist, das Befüllen der Gasspeicher unterstützen zu können. Biogasanlagen könnten in Baden-Württemberg kurzfristig mit erhöhter Gasproduktion fahren, dürfen es aber derzeit nicht. Das Genehmigungsrecht ist hier ein wesentliches Hemmnis zur schnellen Erhöhung der Gasproduktion. Ein Reizthema bei einer möglichen Gasmangellage im Winter.

Peter Hauk, seit Mai 2016 Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz in Baden-Württemberg, ist der Überzeugung, dass die 1.000 Biogasanlagen in seinem Bundesland deutlich mehr können. Er geht davon aus, dass diese schnell in der Lage sind, ihre Biogasproduktion in der Summe um 20–30 % zu erhöhen. Sein Vorschlag ist, den Vollzug der für die Bestandsanlagen existierenden Genehmigungen in diesem Winter zu flexibilisieren. Auch vor dem Hintergrund, dass wir zwar im Moment noch keine Stromkrise haben, aber der in Gaskraftwerken aus Erdgas erzeugte Strom sollte nicht durch eine andere fossile Energie erzeugt werden. Der Agrarminister ruft dazu auf, Kohlestrom lieber durch Biogas zu ersetzen.

In der Mediathek des SWR steht der etwas mehr als fünf Minuten dauernde Beitrag – der ab Minute 2:56beginnt – an der folgenden Stelle zur Verfügung:

www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/sendung-1930-uhr-vom-2072022-100.html


b.) Bioabfall-Ressource mit Klimanutzen – Rückblick Bioabfallforum 2022

Screenshot Bioabfall Forum


Vor vier Wochen fand in Stuttgart das Bioabfallforum 2022 statt, dessen Motto dieses Mal "Bioabfall-Ressource mit Klimanutzen" lautete. In diesem Jahr standen die beide Veranstaltungstage deutlich unter dem Eindruck des Ukraine-Krieges und der immer noch andauernden Corona-Pandemie. Diese beiden aktuellen Ereignisse haben verdeutlicht, wie abhängig wir von Energie- und Rohstoffimporten sind. Bioabfällen kommt hierbei eine besondere Bedeutung zu: Sie stehen unabhängig vom Wetter immer zur Verfügung, und das daraus gewonnene Biogas ist speicherbar. Es kann zur Erzeugung von Strom und Wärme und auch zur Herstellung von Klimaneutralem Biomethan und "grünem Wasserstoff" genutzt werden.

Bislang werden in Baden-Württemberg nur rund 57 Prozent unserer häuslichen Bioabfälle für die Biogaserzeugung genutzt. Diesen Anteil gilt es laut Thekla Walker – Ministerin für Umwelt, Klima und EnergiewirtschaftBaden-Württemberg – weiter zu steigern. Gleichzeitig hat sie im Rahmen der Eröffnunsrede zur Veranstaltung, an der auch unser Vorstandsmitglied Michael Köttner teilgenommen hat, deutlich zum Ausdruck gebracht, dass unsere Infrastruktur weiter ausgebaut werden muss, um Biogas hochwertig aufzubereiten und nutzen zu können.

Das vollständige Programm des Bioabfallforum 2022 ist diesem Rundbrief alspdf-Datei angehägt.

Die pdf-Dateien von allen 15 Vorträgen der Konferenz können von der folgenden Website unter Benutzung desPasswort bioabf%22 (danach Button "Absenden" klicken) kostenlos heruntergeladen werden:

www.bioabfallforum.wordpress.com/vortrage-2022/


c.) Insektenfördernde Regionen: Damit es weiter brummt im Land

Screenshot Insektenfördernde Regionen

Drei Viertel der globalen Nahrungspflanzenarten sind von Bestäubern abhängig – drei Viertel der Insektenbiomasse gingen allein in Deutschland in den vergangenen 27 Jahren verloren. Die ökonomischen Folgen liegen auf der Hand: Verstummt das Summen von Biene, Hummel und Co., brummt auch unsere Lebensmittelwirtschaft bald nicht mehr. Gefördert von der EU-Kommission vereint das Projekt „LIFE Insektenfördernde Regionen“ daher unterschiedliche Partner für ein gemeinsames Ziel: den nachhaltigen Schutz von Insekten und Biodiversität. Von unserem Ansatz auf Landschaftsebene profitieren zunächst sieben Pilotregionen in Deutschland – sie sind auf weitere Regionen in ganz Europa übertragbar.

Vor diesem Hintergrund lädt die insektenfördernde Region Hohenlohe  zu ihrem nächsten Feldtag "Maisanbau vielfältig gestalten: Chancen und Grenzen von Mais-Mischkultur-Systemen" am 08.08.2022 ein, der in 74545 Michelfeld Witzmannsweiler (10 km westlich von Schwäbisch Hall) stattfindet und zu dem man sich noch bis zum 01.08.2022 kostenlos (Anzahl von Teilnehmern ist begrenzt) anmelden kann.

Alle weiteren Informationen zum Feldtag entnehmen Sie bitte der diesem Rundbrief als zweites angehängten pdf-Datei.

Die Steckbriefe der im Projekt integrierten siebeninsektenfördernden Pilot-Regionen in Deutschland stehen Ihnen auf der folgendenWebseite zur Verfügung:

www.insect-responsible.org/

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Nachruf Ekkehard Schneider
Ausgabe 01|2022 (Ende Februar 2022)